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Viele Wege führen nach Krupka (Teil 2)

Die dezimierte Fuhre machte sich alsbald auf ins nahe Krupka. Nachdem man eine Ehrenrunde absolviert hatte, wurde rechtzeitig der Ground geentert. Da das anvisierte Spiel TJ Krupka B vs. TJ Sokol Kost´any noch auf sich warten ließ, war Stadionsightseeing angesagt. Neben einer Hockejbal-Anlage mit Traversen und Minitribüne, Tennisplätzen mit bis zu 12 Stufen, einer Sporthalle mit schicken Holztraversen gab es auch noch einen Kunstrasenplatz. Das eigentliche Stadion ist eine Perle feinster Güte, im ganzen Rund 8 - 10 Stufen. Selbige sind, bis auf die überdachte Tribüne und einem Sektor nebenan, als Stehplätze ausgewiesen, ein schmalbrüstiger Zaun, die Tartanbahn (Asche is geiler) und ein Marathontor sollten ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

Die ebenfalls als 8 Liga-Spiel deklarierte Partie wurde nach einigem HickHack mit den Tornetzen verspätet angepfiffen. In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein gutklassiges und relativ schnelles Spiel, welches im Führungstreffer der Heimmannschaft seinen Höhepunkt fand. Der 58-köpfige Heimpöbel war komplett am Ausrasten und im Hintergrund konnte man einige seltene Arten der Spezies Grille zirpen hören. Während Thomas seine Photorunde drehte, kamen der Radebeuler und meine Wenigkeit wieder zur Besinnung. Irgendwie hatte man vergessen, Bier zu trinken und zu essen. Die Suche nach der veredelten Moldau führte uns an der Muckibude und minderjährigen Mädchen vorbei, gefunden hammer nüscht. Kein Bier, also genug Zeit und Muse für mich, um beim traumhaften Blick über das beschauliche Böhmische Mittelgebirge über Gojus Welt (Freizeitpark oder Revolution???) zu sinnieren und abseits des Trubels neue Kraft zu schöpfen. Nach dererlei Gedankenschmalz und etlichen Spielminuten hatte der Kiosk endlich geöffnet... Mit geleerter Brühe und beendetem Spiel ging's zurück nach Modlany.

Der jute Audi fuhr über Teplice nach Modlany (wie beim ersten Mal). Wo war gossnjunge? Nicht am Sportplatz - nicht am Dorfzentrum - garantiert nicht in der Kneipe - vielleicht geschändet? - eventuell pfeift er woanders (Insider) - oder er ist zu Fuß los. Nachdem alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und alle Wege abgeklappert waren, wurde ein Anruf das Mittel der Erleuchtung. Da läuft der doch tatsächlich Richtung Krupka, aber leider auf dem "falschen" Weg. An dieser Stelle ein dickes Respekt für 3.000 m in 10 Minuten.

Sancho Panza